Dessen Geschichte ist eng verknüpft mit derjenigen des Schweizer Architekten Karl Egender, der bis zu seinem Tod 1969 in Zürich Spuren hinterlassen hat. Von ihm stammen unter anderem die Kunstgewerbeschule nur wenige Gehminuten neben dem X-TRA, sowie das Hallenstadion.
Neben dem Architekten gibt es eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Limmathaus: Am Tag bevor Boxlegende Muhammad Ali 1971 sein einziges Schweizer Gastspiel im Hallenstadion gab, trainierte er im Limmathaus.
An diese Episoden und architekturgeschichtlichen Facts erinnerte sich Urs Baumann, als er die Pläne für den Umbau des X-TRA im Limmathaus entwarf. Nach seinen Vorlagen hat es sein erstes Fresh-Up erhalten, seit sich die X-TRA Production AG 1997 in ihm niedergelassen hat.
Nun erstrahlt die Einrichtung in neuem Glanz. Das bisherige Interiordesign, Zeitzeuge vergangener Jahrzehnte mit einem bunten Mix verschiedener Bau- und Deko-Stile, ist einem zeitgemässen Interieur gewichen. Nüchtern und elegant sollte es sein, und sich damit wieder dem schlichten Stil des Bauhauses zuwenden. Damit orientiert sich der neue Look des X-TRA erneut stark an der ursprünglichen architektonischen Idee des Limmathauses.
Um das zu erreichen, mussten zuerst die Farben weichen. Sie waren in den letzten 20 Jahren kräftig angerührt und eingesetzt worden – entgegen der Idee des Bauhaus-Stils. Vorbei sind die Zeiten der roten, blauen und gelben Wände und Decken. Neu dominieren Weiss, Holz-Braun und Schwarz.
Neben dem Respekt vor der Geschichte hat die Farbgebung auch einen praktischen Hintergrund: Die weissen Flächen lassen sich farbig beleuchten und mit Visuals bespielen. Mit zusätzlicher Hilfe von LED-Leuchten, die versteckt in der Decke eingelassen sind, kann das Interieur den Farben und dem Stil des jeweiligen Anlasses angepasst werden – egal ob Konzert, Party oder Corporate Event. Diese Einstimmung beginnt bereits beim Eintreten: Helle Flächen und LED-Leuchten erlauben es künftig, auch den Eingangsbereich in die passenden Farben zu hüllen.
«Das Schwarz unterstreicht die Inszenierung. Es spielt im Nachtleben naturgemäss eine grosse Rolle und durfte nicht fehlen», erklärt Urs Baumann weiter zur Farbgestaltung. Wichtig war ihm auch das Braun, die Holzelemente, die unter anderem im Eingangsbereich eingesetzt werden. In Kombination mit den anderen Farben verleihen sie der Lokalität eine elegante Note.
Neben der neuen Farbgebung sind die Veränderungen im grossen Saal des X-TRA augenfällig: Die runden und dreieckigen, 18 Tonnen schweren aluminiumfarbenen Technik-Trassés sind von der Decke verschwunden. Sie wurden durch eine einfache schwarze Trägerstruktur ersetzt. Das kommt dem Saal zugute: Er wirkt nun beinahe doppelt so hoch wie bisher. Selbst bei ausverkauftem Haus kommt dadurch kein Engegefühl auf.
Vom «sanften Umbau», wie das Fresh-Up vom X-TRA auch genannt wird, profitieren nicht zuletzt Veranstaltungen wie die legendäre «More Than Mode»-Partyreihe. Urs Baumann, welcher ihr beinahe seit ihrem Start vor 20 Jahren treu ist, erklärt: «Bei Bedarf lässt sich der grosse Saal mit Vorhängen in eine Black Box umwandeln, also ganz in Schwarz hüllen. Mit akzentuiertem Spotlicht lässt sich nun eine Dramaturgie aufbauen um beispielsweise Points of Emotion zu kreieren. Bei Depeche-Mode-Partys hingegen können weisse Vorhänge an den Seitenwänden des Saals gezogen werden. Auf sie wird die obligate Videoanimation projiziert, welche die beliebte Veranstaltungsreihe begleiten. Urs Baumann ist überzeugt: «Die neue Einrichtung unterstützt die Vielseitigkeit im X-TRA, indem sie es den Veranstaltern erlaubt, in Bezug auf die Raumgestaltung und Stimmung gezielter als bisher auf die Anlässe einzugehen.»