Ja, es ist wahr, die Antilopen Gang geht wieder auf Tour! Endlich geben sie die vollständigen Daten der «ALLES MUSS REPARIERT WERDEN»-Tour bekannt. Im Januar 2025 geht es los. Sie reparieren dann folgende Städte: Osnabrück, München, Wiesbaden, Leipzig, Erlangen, Hamburg, Stuttgart, Zürich, Oberhausen, Bremen, Köln, Hannover, Berlin.
Die Antilopen Gang hat ihre parolenhaftesten Songs in der Regel am meisten bereut. Auf nahezu jede ideologieverdächtige Pose folgt Selbstrevidierung, auf jeden Smash-Hit eine miesmacherische Antithese – das geht inzwischen seit fünfzehn Jahren so. Fünfzehn Jahre Antilopen, das heisst auch fünfzehn Jahre Antilopen’sche Dialektik, fünfzehn Jahre «verkrampftes Verhältnis zum Wir», fünfzehn Jahre Musik «für wenige, wir werden immer weniger». Am 28. Todestag von Tupac Shakur, noch dazu einem Freitag, den 13., wird dieses Jubiläum gebührend gefeiert: Mit einem in vielerlei Hinsicht partycrashenden Hälfte-Rap-Hälfte-Punk Doppelalbum, das so konsequent auf Parolen verzichtet, wie kein anderes Release in der bisherigen Antilopen-Legacy. «ALLES MUSS REPARIERT WERDEN» (VÖ: 13.09.2024) ist ein undogmatisches Manifest gegen Traditionen und Beständigkeiten, gegen Traumtänzertum, Schönmalerei und nicht zuletzt gegen alle anderen Bands – in sich paradox schlüssig und doch maximal doppelgesichtig. Es kombiniert das über weite Strecken bleischwer-resignierte, trotzdem oder gerade deshalb grossartige, mindestens siebte HipHop-Album einer HipHop-Crew, die dem HipHop womöglich längst überdrüssig geworden ist, mit dem jugendlich-unbeschwerten, nicht weniger grossartigen Punkrock-Debüt einer Band, die plötzlich wieder klingt, als hätte sie frisch zueinander gefunden.